Dienstag, 29. November 2016

Auch Weihnachten in Digital?

Es weihnachtet...

Exakt einen Monat vor Heiligabend haben in den grossen Schweizer Städten die Adventsmärkte ihre Pforten geöffnet. Nun können wir uns wieder in Erinnerung rufen, wieso überhaupt Weihnachten gefeiert wird. Josef und Maria von Nazaret wurden am 24. Dezember vor über 2000 Jahren Eltern eines Jungen. Der Sohn Gottes, Jesus Christus wurde geboren. Die Geschichte vom Jesuskind kennen wir in tausend Varianten.

Auch vor alt geliebten Traditionen macht die digitale Revolution nicht Halt. Der Marketingabteilung der Migros ist es vor drei Jahren gelungen, sogar in Deutschland Aufsehen erregt.  Die Migros Klubschule hat die Weihnachtsgeschichte in einer neuen Version erzählt, inspiriert von Twitter, Facebook, YouTube und Co.




Dass Maria einen Geburtsvorbereitungskurs bei der Klubschule sucht und König Melchior sein Gold im Migros Online Shop 30 % günstiger bekommt, stört in diesem Video nicht. Die Gags fallen am Laufmeter.

Nach kleiner Recherche hat sich herausgestellt, dass die Idee leider nicht ein Original der Migros ist. Bereits 2010 gab es eine Version der "digital story of nativity", die auf Youtube kursierte. Dort wurde der Goldbarren noch auf amazon.com ersteigert.

Reinschauen lohnt sich! Man entdeckt viele kleine Details, beim zweite oder dritten Mal.

Frohe Adventszeit!








Sonntag, 20. November 2016

Bin ich ein Trendsetter?



Hallo zusammen,

nach unserem letzten Post über Digital Natives und meiner Lektüre zur meiner Semesterarbeit sind mir ein paar Gedanken in den Sinn gekommen, die ich gerne mit euch teilen möchte.

Für meine Semesterarbeit beschäftige ich mich mit dem Thema Trends bei Lebensmitteln. Auch hier ist viel die Rede von Digital Natives, die nun das Alter erreicht haben, die Küche zu erobern. Dadurch wird es zu einer Revolution in den Küchen kommen: Alles muss via Smartphone steuerbar sein. Verschiebt sich ein Termin oder dauert die Sitzung länger? Kein Problem, via Smartphone lässt sich der Ofen auf die Warmhaltefunktion umstellen und das vorbereitete und programmierte Essen verbrennt nicht. Erste Vorstösse dazu gibt es schon. Als Beispiel dafür: Home Connect.

Ach, da ist ja gerade ein Markt auf dem Heimweg, da könnte man doch noch schnell etwas einkaufen. Doch was haben wir noch da? Kein Problem- ein Blick ins Smartphone genügt und eine App (erinnert ihr euch noch) sagt uns, was wir noch zu Hause haben. Soweit so gut. Auch wenn ich selbst nicht denke, dass ich alle diese technischen Errungenschaften in der Küche brauchen und nutzen werden, wird sich hier ganz bestimmt ein riesiger neuer Markt auftun.
Doch was mich eigentlich zum Staunen gebracht hat, waren drei andere Trends: "The New Classic", "Küche als multifunktionaler und vernetzter Lebensmittelpunkt" und "Super Markt statt Supermarkt". Bei beiden geht es um "Back to the Roots" - zumindest empfinde ich das so.

"The New Classic" beschreibt den Trend, traditionelle Gerichte und Restaurants in neuem Gewand wieder aufleben zu lassen. Wichtig dabei ist, dass kein Biedermaiercharakter entsteht, sondern das sensorische Genüsse der einfachen Art in die heutige Zeit eingebaut werden.
Bei der modernen Küche geht es darum, dass die Küche nicht mehr nur als einzelner Raum der Essenszubereitung für die Hausfrauen aus den 60-ern gesehen wird, sondern darum, dass die Küche eine zentrale Rolle einnimmt. Der Küchentisch wird nicht nur zum Zubereiten und essen genutzt, an ihm wird gearbeitet, Hausaufgaben erledigt und "Socialising" betrieben. Von der Küche aus startet man in den Tag, in der Küche kommt man Abends zusammen. Hier wird geplant, organisiert und auch gekocht und gegessen - natürlich modern via Touchscreens und multifunktionaler Geräte und Einrichtungen.
Beim letzten Trend der Märkte geht es darum, dass das Einkaufen nicht mehr als reines Erledigen der Besorgungen gesehen wird, sondern als Erlebnis. Genuss zum Anfassen, zwischendurch einen kleinen Snack auf die Hand und das Gespräch direkt mit dem Produzenten - denn er weiss am besten, wie man sein Gemüse oder Fleisch zubereitet. Auch hier geht es um den Genuss und das Socialising.

Was daran hat mich zum Nachdenken angeregt? Klingt doch alles ganz gut?! Ja eben, genau das ist es ja. Ich bin in einer mittelgrossen Gemeinde aufgewachsen. Meine Eltern haben mit uns Kindern immer eine gemeinsame Koch- und Esskultur gepflegt. Sonntags wurde gemeinsam mit Papa gekocht und gegessen, danach noch eine Runde Rommee gespielt. Auch unter der Woche wurde am Tisch möglichst oft zusammen gegessen. Und wenn es Probleme bei den Hausaufgaben gab, hat man sich abends zusammen an den Tisch gesetzt und das Problem gelöst. Okay, unser Tisch stand nicht in der Küche, die wäre dafür zu klein gewesen. Ach ja, freitags ging und geht es immer noch auf den Wochenmarkt. Begeistert wurden mit der Gemüsefrau (ja so haben wir sie genannt), Rezeptideen ausgetauscht und mit anderen Leuten aus dem Dorf wurde über den neusten Klatsch und Tratsch geredet. Der Snack auf die Hand war bei uns Kindern die Scheibe Wurst beim Metzger oder das Rüebli von der Gemüsefrau. Ja, auch beim Bäcker oder Metzger war ich schon immer nicht nur zum Einkaufen, sondern auch zum "Socialisen". Bin ich also als Trendsetter aufgewachsen? Ich dachte ja immer, das sei ganz normal....

Dienstag, 8. November 2016

Digital Natives

Martina F.: «Mich beunruhigt das Verhalten meiner beiden Söhne. Die meiste Zeit sind sie mit ihrem Handy beschäftigt, oder dann hocken sie vor dem Computer. Wieso engagieren sie sich nicht wie wir damals in einem Sportverein oder in der Pfadi?»

In einem Artikel vom Beobachter Ratgeber  versucht Conny Schmid eine Mutter zu beruhigen, die sich an dem Verhalten ihrer Söhne stört. Meiner Meinung nach, sollte sich diese Mutter Gedanken darüber machen, wieso ihre Söhne bereits ein Smartphone besitzen... Für mich ist klar: Sobald man eine neue Jeans, eine neue Sonnenbrille, einen neuen Traktor kauft, will man diese Dinge auch so oft wie möglich brauchen. Dasselbe gilt für Smartphones.

Nach Wikipedia ist ein Digital Native eine Person der gesellschaftlichen Generation, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist. Wo werden hier wohl die Grenzen gezogen? Ab welchem Jahrgang zählt man zu den Digital Immigrants, also denen, die erst im Erwachsenenalter in die digitale Welt eingetaucht sind?
Pingu, eines meiner liebsten Guetnachtgschichtli
Dass ich knapp nicht zu den Digital Natives gehöre, zeigt ein Beispiel aus meiner Zeit im Gymnasium in Thun. Als ich 2012 in das erste Gymerjahr kam, hatte in meiner Klasse (wir waren immerhin 23 Teenies), gerade mal eine Person ein Smartphone. Viele meiner Klassenkameraden und Klassenkameradinnen hatten als Konfgeschenk ihr erstes "normales" Handy bekommen.
Als ich nach der Matur als 19-Jährige eine Lehre zur Uhrmacherin angefangen habe, wurden die drei Jahre Altersunterschied zwischen mir und meinen Co-Stiften dadurch verdeutlicht, dass sie sich in der Pause mit nichts anderem als ihren Smartphones beschäftigen konnten. Ein Glück hatte ich mir vor Lehrbeginn mein erstes Smartphone gekauft, so konnte ich auf der digitalen Ebene mithalten.

Ich  persönlich bin wohl ein Gemisch (Jahrgang 1993). Ich hatte definitiv schon vor meinem 18. Lebensjahr Kontakt mit Computern, Handys etc. Jedoch habe ich das Guetnachtgschichtli noch vor unserer alten Flimmerkiste geschaut, nicht wie meine kleinen Cousins, die auf Youtube selbst ihre Lieblingsfiguren suchen dürfen.

Wenn es um die digitale Generation geht, machen zwei, drei Jahre also extrem viel aus. Was meint ihr, welche Jahrgänge können sich als Digital Natives beizeichnen?





Mittwoch, 2. November 2016

Am Dienstag dieser Woche durften wir an einem interessanten Referat von Mike Schwede über "Social Media Strategien in der Praxis" teilnehmen. Mike Schwede wurde erst kürzlich von der Schweizer Handelszeitung zu einem der, wie er sich selbst bezeichnet, wichtigsten Schweizer Digitalköpfe gewählt. Er ist eine Adresse in Sachen Digitale Strategie und Marketing und berät Firmen in der ganzen Schweiz. Wir empfehlen seine spannenden Referate.

Uns wurden unter anderem einige Beispiele gezeigt, bei denen eine oder mehrere Digitale Strategien konsequent umgesetzt wurden. Ein sehr interessantes Beispiel ist MC Donalds Canada, die unter dem Motto "our food your questions" die Fragen der Konsumenten direkt beantworten. Dies geschieht in Form von Kommentaren oder Videobeiträgen. Selbst Fragen, die einige unter uns wohl als "heikel" einstufen würden, werden von MC Donalds mit unerwarteter Offenheit und Ehrlichkeit beantwortet.

Nachfolgend wollen wir euch ein Video zeigen, welches folgenden Eintrag des Users Deven S. beantwortet: "Why does your food look different in the advertising than what is in the store?"


In diesem kurzen Filmbeitrag wird gezeigt, dass MC Donalds mit grossem Aufwand versucht, dem Kunden mit der Werbung zu zeigen, was er denn auch alles für sein Geld bekommt. So werden also Zutaten und Saucen auf einem Werbefoto ersichtlich gemacht und verschwinden nicht einfach unter dem Brot. Jedoch ist es auch interessant, wie offen MC Donalds dem Kunden zeigt, dass die Fotos retuschiert werden um einen besseren Eindruck zu hinterlassen.